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Neue Biodiversitätsstrategie des Bundes: 30 Prozent der Agrarflächen bis 2030 ökologisch bewirtschaften!

Foto: Eike von Watzdorf, Heynitz 2022
Foto: Eike von Watzdorf, Heynitz 2022

Gemäß Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung am 18. Dezember die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt (NBS 2030) für die Zeit bis 2030 fortentwickelt und beschlossen. Mit der Vereinbarung der Weltnaturkonferenz im Dezember 2022 hatten sich alle unterzeichnenden Staaten bereit erklärt, ihre Nationalen Strategien und Aktionspläne für Biologische Vielfalt (sogenannte National Biodiversity Strategies and Action Plans, NBSAPs) zu aktualisieren. Die Strategie hilft außerdem bei der Umsetzung anderer Pflichten, zum Beispiel im Rahmen der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur und der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030.

 

Der Spitzenverband der Bio-Branche, der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), hält die neue Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung für richtungsweisend. Teil der Strategie ist das Ziel, 30 Prozent der Agrarflächen bis 2030 ökologisch zu bewirtschaften. Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des BÖLW, kommentiert: „Gut die Hälfte der Fläche der Bundesrepublik wird landwirtschaftlich genutzt. Der Öko-Landbau stärkt nachweislich die Artenvielfalt auf der Agrarfläche. Deshalb ist es angesichts des dramatischen Artensterbens richtig und wichtig, dass die Bundesregierung den Öko-Landbau als wirksamen Pfad zu mehr Biodiversität benennt. Dass auf Bio-Feldern nahezu doppelt so viel Ackerflora-Arten blühen, wie auf konventionellen und bis zu 94 Prozent mehr Regenwürmer im Boden leben, hat etwa das Thünen-Institut gut erforscht. Dass Honigbienen sogar deutlich besser auf öko-bewirtschafteten Flächen als in naturnahen Landschaften gedeihen, ließ Uni-Forscher und Forscherinnen aus Göttingen und Halle erst jüngst staunen. Der neuen Biodiversitätsstrategie müssen nun Taten folgen, damit Landwirtinnen und Landwirten Sicherheit haben, wenn sie auf Bio umstellen. Die damit verbundenen Ökosystemleistungen müssen unbürokratisch und auskömmlich honoriert werden! Denn: Wer ohne chemisch-synthetische Pestizide und fossilen Kunstdünger arbeitet, wie es Bio-Bäuerinnen und -Bauern tagtäglich tun, braucht einen Ausgleich für seine Investition in Gemeingüter." (Quelle: Pressestatement BÖLW, 20.12.2024)

 

Weiterführende Links:
www.bmuv.de/download/die-nationale-strategie-zur-biologischen-vielfalt-2030-nbs-2030
www.thuenen.de/de/themenfelder/oekologischer-landbau/die-leistungen-des-oekolandbaus-fuer-umwelt-und-gesellschaft
https://pressemitteilungen.pr.uni-halle.de/index.php?modus=pmanzeige&pm_id=5785