Aus der Einleitung: "Die Rolle der biodynamischen Bewegung in der NS-Zeit war spätestens seit den 1980er-Jahren immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher und publizistischer Arbeiten sowie nicht selten polemischer Debatten. Darin wurde die biodynamische Geschichte jedoch nur bruchstückhaft oder als Randaspekt des Nationalsozialismus, der Anthroposophie oder der Agrarhistorie geschildert. Diese Studie gibt eine überfällige Zusammenschau bisheriger Arbeiten und eine Komplettierung durch mittlerweile neue Zugänge zu weiteren Quellen bzw. Archiven.
Es besteht kein Zweifel: Die Anthroposophie wurde vom NS-Regime abgelehnt, bekämpft und verfolgt. Ihre Weltsicht war der Mehrheit der NS-Führer verdächtig. Dennoch gab es teilweise politische und gesellschaftliche Kongruenzen sowie thematische Überschneidungen, wie z.B. eine Kritik an der Moderne und eine Ablehnung des Materialismus. Ab 1934 kam es mit Teilen der NS-Führung zu engen Kontakten, die in den Jahren 1939 bis Mitte 1941 zu verschiedenen Formen der Zusammenarbeit führten. . . ."
Die nun als Buch vorliegende Studie wurde am 2. Juli 2024 im Auditorium des Dokumentationszentrums Topographie des Terrors in Berlin durch die Autor:innen Jens Ebert, Susanne zur Nieben und Meggi Pieschel vorgestellt. Auftraggeber der Studie waren das Biodynamic Federation-Demeter International, der Demeter e. V. (Bundesverband) und die Sektion für Landwirtschaft der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft in Dornach.
Die biodynamische Bewegung und Demeter in der NS-Zeit
Akteure, Verbindungen, Haltungen
Jens Ebert, Susanne zur Nieden und Meggi Pieschel
Metropol-Verlag, 2024
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